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PM Nechirvan Barzani: Die irakische Regierung muss die Familien der Anfal Opfer entschädigen

PM Nechirvan Barzani: Die irakische Regierung muss die Familien der Anfal Opfer entschädigen

In einer Rede zum 30. Jahrestag der Anfalkampagne gegen die Menschen der Region Kurdistan, rief der Premierminister der Region Kurdistan Nechirvan Barzani die irakische Regierung dazu auf, den verfassungsrechtlich verankerten Verpflichtungen gegenüber den Familien und Hinterbliebenen der Anfal Kampagne nachzukommen.

Eine Entscheidung des obersten Strafgerichtshofs des Irak beurteilte die Anfal Kampagne als Genozid, Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Kriegsverbrechen. Barzani betonte, dass diese Gerichtsentscheidung des irakischen Gerichts sowie Artikel 132 der irakischen Verfassung die irakische Regierung dazu verpflichtet, die Gebiete die während der Anfal Kampagne angegriffen wurden, zu entschädigen.

1988 wurden hunderttausende Zivilisten der Region Kurdistan-Irak Opfer einer brutalen Vernichtungskampagne durch chemische Waffen und Zwangsumsiedelung durch das ehemalige irakische Baath Regime.

Darüber hinaus, betonte er in seiner Rede, dass sich die Menschen hier versammelt haben um dem Verlust tausender Menschen zu gedenken. Von 25. August bis 6. September 1988 haben fünf irakische Militärkommandos die größte Militäroperation gegen die Menschen aus Behdinan verübt. Die betroffenen Gegenden waren von Duhok bis Zakho, Amedi und Sheikhan. Die Militäroperation zielte auf Moslems, Jesiden und Christen ab.

PM Barzani betonte, dass der Anfal Genozid in Behdinan –  die letzte Phase der Anfal Kampagne – eine große Fläche betraf. 620 Dörfer wurden attackiert. Es wurden Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Kriegsverbrechen gegen Zivilisten durchgeführt. Chemiewaffen an 70 Orten verwendet. In manchen Orten wurden die Menschen durch spezielle Truppen hingerichtet. Fast 25,000 Familien wurden zwangsweise umgesiedelt. Einige haben Zuflucht in der Türkei gesucht andere wurden nach Jezhnikan und Behirka in der Nähe von Erbil umgesiedelt.

Des Weiteren betonte Barzani, dass der 1.September Tag des Friedens ist und auf den Tag fällt, an dem einige der größten Gräueltaten gegen die Menschen der Region Kurdistan und der Menschheit im Allgemeinen begangen wurden. Zu diesem Anlass hob er hervor, dass Kurdistan ein Platz für Frieden und Koexistenz bleiben wird.

Premierminister Barzani erinnerte die irakische Regierung an ihre finanziellen und moralischen Verpflichtungen gegenüber den Verwandten und Opfern der Anfal Kampagne. Die irakische Regierung und das irakische Parlament sollen sich der Verantwortung bewusst werden und den Opfern mit finanzieller und emotionaler Unterstützung helfen.

Am Ende seiner Rede versicherte Nechirvan Barzani den Hinterbliebenen der Opfer der Anfal Kampagne dass der KRG ihre Lage bewusst ist und sie weiterhin unterstützen werden.

Vollständige Rede (auf Englisch)