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Vertreter der Region Kurdistan plädiert für mehr EU-Unterstützung

Vertreter der Region Kurdistan plädiert für mehr EU-Unterstützung

Masrour Barzani, Leiter des Nationalen Sicherheitsrates der Regionalregierung Kurdistan-Irak (KRG), plädierte heute für mehr Unterstützung der EU für die Kurden in deren Kampf gegen die Truppen des Islamischen Staates (IS).

Barzani, welcher sich auf seinem Antrittsbesuch beim Europäischen Parlament in Brüssel befand, sprach über die Situation in der Region Kurdistan-Irak, die Attacken der IS im Nordirak und im syrischen Kurdistan und vor allem über die Lage in der belagerten Stadt Kobanê.

Er erklärte dem Ausschuss für Auswärtige Angelegenheiten des Europäischen Parlaments, dass die Europäische Union zwar leichte Waffen an die kurdischen Kämpfer in Kobanê geliefert hätte, diese aber, um die IS zu besiegen, dringend schwere Waffen benötigten.

Länder wie Großbritannien und Deutschland haben mit der Ausbildung von Peshmerga-Kämpfern begonnen und liefern leichte Waffen, von denen einige in den Händen der Peshmerga, die vorige Woche durch die Türkei nach Syrien zogen, ihren Weg nach Kobanê gefunden haben.

„Wir müssen sichergehen, dass es keinen ‚sicheren Hafen‘ für die IS gibt“, erklärte Barzani seinen Zuhörern, bestehend aus MEPs (Mitgliedern des Europäischen Parlaments). Er sagte, dass die Luftangriffe unter Führung der Vereinigten Staaten gegen Stellungen der IS äußerst hilfreich für die kurdischen Kämpfer waren.

„Die Luftangriffe waren ausschlaggebend für die Rettung tausender Zivilisten und haben unseren Peshmerga-Truppen ermöglicht, viele Städte und Dörfer zu befreien“, fügte er hinzu.

Er sprach auch über die Notwendigkeit der Versöhnung zwischen kurdischen Gruppen und die Wichtigkeit, türkische Unterstützung gegen die IS zu mobilisieren.

Barzani warf Bagdad vor, die Regionalregierung Kurdistan-Irak nicht zu unterstützen und sagte, dass Bagdad verantwortlich sei für Haushaltskürzungen, welche Peshmerga-Kämpfer unbezahlt ließen, anstatt die Kurden in ihrem Kampf gegen die IS zu unterstützen.

Barzani erklärte dem Magazin „The New Yorker“ unlängst, dass die Idee eines irakischen Nationalstaates nur in den Köpfen des Weißen Hauses existiere und dass die Vereinigten Staaten schon in der Vergangenheit verhinderten, dass die Kurden moderne Waffen erhalten.

Für den Originalartikel (englisch), klicken Sie bitte hier